Der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen hat oberste Priorität.

Beton ist ein von Menschenhand gezielt hergestellter Stein, der schon in Römischer Zeit Verwendung fand und seinen Siegeszug im modernen Hoch- und Ingenieurbau um 1850 antrat. Er besteht aus Zement, Gesteinskörnungen (Sand und Kies), Wasser und gegebenenfalls Zusätzen.


Zement ist ein hydraulisches Bindemittel, das mit Wasser vermischt sowohl an der Luft als auch unter Wasser erhärtet. Als Zementleim umhüllt er alle Gesteinskörner und gibt dem Korngemisch aus Sand und Kies ausgehärtet als Zementstein die hohe Festigkeit.

Rohstoffgewinnung

Zu den wichtigsten Grundstoffen von Zement gehören Kalkstein, Ton oder deren natürlich vorkommendes Gemisch, der Kalkmergel. Ursprünglich entstanden ist der heute verwendete Kalkstein geologisch gesehen größtenteils vor 65 bis 250 Millionen Jahren durch die Ablagerung von kalkhaltigen Kleinlebewesen in den Weltmeeren. Kalkstein gehört zu den weltweit am besten verfügbaren mineralischen Rohstoffen: Die Erdkruste setzt sich zu ca. 5 % daraus zusammen. Der Abbau von Kalkstein erfolgt in Steinbrüchen.

Auch die Gesteinskörnung für Beton wird wie Kalkstein und Ton in der Regel aus natürlichen Lagerstätten wie z. B. Flüssen, Seen oder Kiesgruben gewonnen.

Natürliche Lagerstätten schonen

Um natürliche Lagerstätten möglichst wenig in Anspruch zu nehmen, setzt die Branche in großem Umfang auf die Verwendung von Sekundärrohstoffen in der Produktion. Aus der Natur entnommene Mineralien im Zement werden so z. B. durch den Einsatz von Hüttensand aus der Roheisenherstellung und Flugasche aus Kohlekraftwerken reduziert.

Auf diese Weise konnte der Anteil natürlicher Rohstoffe für die Zementherstellung auf 83 % in 2017 reduziert werden (2004: 87 %). So wurden 2017 gegenüber 2010 bei höherer Zementproduktion weniger Kalkstein, Mergel und Kreide eingesetzt und dadurch natürliche Lagerstätten geschont.

Darüber hinaus werden bei der Bereitstellung von mineralischen Bauabfällen als rezyklierte Gesteinskörnung jährlich mehr als 12 Mio. t natürliche Rohstoffe geschont.

Hierdurch ist der Anteil der aus der Natur entnommenen Mineralien im Zement in den vergangen Jahren in Deutschland deutlich reduziert worden. Rund 17 % des Rohstoffbedarfs deckt die Zementindustrie heute aus Sekundärrohstoffen. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Von den knapp 214,6 Mio. t mineralischer Bauabfälle, die durchschnittlich im Jahr anfallen, werden 90 % wiederverwertet. Dadurch wird die Entnahme von Kies, Sand und Naturstein aus natürlichen Lagerstätten reduziert. Bei der Herstellung von Beton werden heute bereits rund 500.000 t sortenreiner Betonabbruch als rezyklierte Gesteinskörnung eingesetzt.

Verantwortung für den Natur- und Artenschutz

Die Zement- und Betonindustrie ist sich bei der Gewinnung aus natürlichen Lagerstätten ihrer besonderen Verantwortung für den Natur-, Arten- und Landschaftsschutz bewusst. Die beanspruchten Abbauflächen werden nur zeitlich befristet genutzt. Bereits während sowie im Anschluss an die Abbautätigkeit werden diese in der Regel renaturiert oder rekultiviert, sodass wertvolle Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten und attraktive Naherholungsgebiete wie z. B. Badeseen oder Naturwanderpfade entstehen.

Fakt  
ist:

1.

Es gibt einen gesellschaftlichen Bedarf für eine gebaute Umwelt, der dank Beton aus heimischen Rohstoffen gedeckt wird.

2.

Durch den Einsatz von alternativen Rohstoffen werden jährlich ca. 12 Mio. t Kalkstein eingespart. Dies schont natürliche Ressourcen und trägt zu einer funktionieren Kreislaufwirtschaft bei.

3.

Mehr als 50 % der Abbau­flächen werden nach ihrer Nutzung renaturiert. Schon während der Abbauphase zeichnen sich die Flächen durch eine hohe Artenvielfalt aus.

Renaturierte Kiesgrube

Aktive und renaturierte Steinbrüche und Kiesgruben bieten Lebensräume und Jagdreviere für Vögel, Reptilien und Amphibien. Foto: CEMEX


Steigerung der Artenvielfalt

Die hohe Artenvielfalt in aktiven und aufgelassenen Abbaustätten ist die Folge der Vielzahl unterschiedlicher Biotope auf diesen Flächen, die in der deutschen Kulturlandschaft so nur noch selten zu finden ist. Meist handelt es sich dabei um Flächen mit extremen Standortbedingungen, die Lebensräume für sehr spezialisierte Arten und Lebensgemeinschaften darstellen. Steilwände in Steinbrüchen bilden z. B. häufig geeignete Biotope für seltene Vogelarten. Sie finden in den flachen Bereichen mit Magerwiesen und Feuchtbiotopen ergiebige Jagdreviere, denn auch dort siedeln sich wieder viele Tier- und Insektenarten an.

Auch Baggerseen sind nicht nur beliebte Anziehungspunkte für Badegäste, sondern bieten einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen günstige Lebensbedingungen, z. B. ungestörte Rückzugsräume für aquatische und amphibische Lebensgemeinschaften. In einer sonst intensiv bewirtschafteten Landschaft sind renaturierte Steinbrüche und Kiesgruben von besonderer Bedeutung für einen dynamischen Naturschutz.


Möglichst kurze Transportwege

Die Mehrzahl der deutschen Zementund Betonwerke ist nicht zuletzt aus ökologischen und ökonomischen Gründen direkt bei den entsprechenden Rohstoff-Gewinnungsstätten angesiedelt. Auch die Nähe zu den Kunden spielt in vielen Fällen eine wichtige Rolle. So werden Zement und Beton aufgrund der vergleichsweise hohen Transportkosten im Vergleich zum Warenwert zumindest auf der Straße in einem relativ kleinen Radius ausgeliefert (Zement: 50 km bis 100 km; Beton: ca. 50 km). Der Straßenverkehr wird so minimal belastet und Lärm- und Staubbelästigung der Anwohner begrenzt. Gleichzeitig werden regionale Wertschöpfungsketten gestärkt.

Natürlicher Kohlenstoffkreislauf

Die Entstehung der Rohstoffe für die Zementindustrie geht auf einen natürlichen Kohlenstoffkreislauf zurück. Unsere Weltmeere sind die riesigen Quellen, in denen sich seit Jahrmillionen Kalkstein bildet. CO2 aus der Atmosphäre gelangt ins Meerwasser, verbindet sich mit dem Wasser zu Kohlensäure, die dann mit anderen Stoffen zum Calciumcarbonat reagiert. Das Calciumcarbonat sinkt auf den Meeresboden, verfestigt sich dort und gelangt in geologischen Zeiträumen durch tektonische Hebungen wieder an die Erdoberfläche der Landmasse. Ungefähr 5 % der Erdoberfläche bestehen aus Kalkstein.

In Steinbrüchen kann der vielseitig verwendbare Kalkstein wieder gewonnen werden. Im Drehofen der Zementwerke wird dann das vor Jahrmillionen im Kalkstein gebundene CO2 wieder ausgetrieben, um dem Zement seine festigkeitsbildenden Eigenschaften zu verleihen.

Damit schließt sich der Kohlenstoffkreislauf, der sich nicht nur in den Weltmeeren, sondern auch durch die Carbonatisierung (Aufnahme von CO2) von Mineralien und mineralischen Baustoffen wie Beton vollzieht. Beton nimmt daher rund 20 bis 25 % der bei seiner Herstellung entstandenen CO2-Emissionen im Laufe seines Lebenszyklus wieder auf.

Bedarf an Rohstoffen bezogen auf 1 Tonne Zement


t Kalkstein/Mergel/Kreide für 1 t Zement
Quelle: VDZ


Kurze Wege durch heimische Rohstoffe [in km]


Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, BMVI
(Mittlere Transportreichweite – Straßengüterverkehr deutscher Lkw)


Bedarf an Rohstoffen bezogen auf 1 Tonne Zement


t Kalkstein/Mergel/Kreide für 1 t Zement
Quelle: VDZ


Kurze Wege durch heimische Rohstoffe [in km]


Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, BMVI
(Mittlere Transportreichweite – Straßengüterverkehr deutscher Lkw)


Bildnachweis: Verlag Bau+Technik GmbH